Das Advisory Commitee von Eurobats hat (online) getagt und eine Ad-hoc-Arbeitsgruppe zum Thema SARS-CoV-2 und Fledermäuse einberufen, der auch externe Virologen und andere Experten angehören. Das Ziel dieser Expertenrunde war es, eine solide und international anwendbare Anleitung für alle Fledermausforscher und -schützer zu erarbeiten, angesichts der wachsenden Besorgnis über die Frage, ob das Sars-Cov-2-Virus durch infizierte Menschen auf Fledermäuse übertragen werden könnte.
Dies war eine herausfordernde Aufgabe, da teilweise divergierende Ansichten innerhalb kurzer Zeit angehört und berücksichtigt werden mussten. Da die Feldarbeitssaison bereits voll im Gange ist, war es jedoch wichtig, verantwortungsbewusste und ausgewogene Richtlinien auf Grundlage des derzeitigen wissenschaftlichen Standes zu entwickeln, um den Fledermausarbeitern Empfehlungen für die Durchführung ihrer Tätigkeiten zu geben. Deshalb hat EUROBATS diese Empfehlung als dynamisches Online-Dokument herausgegeben, dass jeder Zeit geändert werden kann, sollte es neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu diesem Thema geben.
Aufgrund der Eile und der vielen Nachfragen hatte die Fledermauswarte bereits im Vorfeld in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband für Fledermauskunde (BVF), dem Noctalis (Bad Segeberg) und dem Berliner Artenschutzteam am 20.04.20 Handlungsempfehlungen herausgegeben, um den Leuten, die eng mit Fledermäusen arbeiten, weiterzuhelfen. Auch der NABU hat in seinen Fledermaus-FAQ einiges zur Thematik zusammengestellt und Handlungsempfehlungen erstellt. Die von den verschiedenen Vereinen und Verbänden erstellten Handlungsempfehlungen sind denen von EUROBATS sehr ähnlich und sollten somit weiterhin beachtet werden. Zu den internationalen Empfehlungen von EUROBATS geht es hier.