Die Fledermaussaison neigt sich dem Ende zu. Die Wochenstuben sind aufgelöst, Jung- und Alttiere sind dabei die Winterquartiere aufzusuchen und auch die Herbstmigration der ziehenden Arten ist zum großen Teil durch. Das bedeutet, dass an vielen Windkraftanlagen-Standorten wie jedes Jahr wieder viele Tiere erschlagen wurden, da 75 % der Anlagen ohne Abschaltzeiten zum Schutz der Tiere laufen.

Hierzu möchten wir Ihnen die folgende Frage stellen: Haben Sie Ihre Daten über getötete Fledermäuse unter Windkraftanlagen mitgeteilt? Falls Sie es noch nicht wissen, die Staatliche Vogelschutzwarte des Landesamtes für Umwelt Brandenburg sammelt bereits seit vielen Jahren Schlagopfer an Windenergieanlagen in Deutschland und europäischen Ländern in der zentralen Kollisionsdatenbank. Die letzte Aktualisierung der Datenbank erfolgte im August 2023 mit 4058 Fledermaus-Todesfällen an Windenergieanlagen für Deutschland und 12597 für Europa. Das ist sicher nur ein Bruchteil von der eigentlichen Schlagopferzahl, die auf jährlich ca. 250.000 allein in Deutschland geschätzt wird. Nichtsdestotrotz ist die Dokumentation solche Daten wertvoll, da sie mit Hilfe von Zusatzdaten analysiert werden können, um den Fledermauschutz an Windenergieanlagen zu verbessern.

Sie können die Excel-Tabellen mit den Todesfällen an Windenergieanlagen für Vögel und Fledermäuse für Europa und Deutschland („Deutschland“) und auch den entsprechenden Meldebogen direkt herunterladen.

Fledermäuse

Vögel

Für die Diskrepanz zwischen den Zahlen der Datenbank und der oben erwähnten viertel Millionen toter Fledermäuse jährlich gibt es verschiedene Gründe. Viele Windkraftanlagen werden nicht (mehr) auf Fledermauschlagopfer untersucht. Die Schlagopfersuche an sich ist ebenfalls eine Herausforderung, da Kadaver in der Vegetation nicht gefunden werden oder werden Raubtieren weggetragen oder versteckt werden. Des Weiteren werden häufig erhobene Daten nicht gemeldet, da eine Weitergabe nicht gestattet sei oder weil in den Behörden Kapazitäten fehlen.

Dieser Umstand ist wirklich schade, denn die Daten sind für Metaanalysen nützlich und die Suche von Fledermauskadavern unter Windkraftanlagen ist eine harte und akribische Arbeit. Im Vergleich dazu ist die Mitteilung der Ergebnisse ein einfacher Schritt, der zum Verständnis und zur Verbesserung des Schutzes beiträgt. Daten, die nicht weitergegeben werden, sind für den Fledermausschutz und den Naturschutz im Allgemeinen leider für immer verloren.

Aus diesem Grund fordern wir alle Personen, die Daten über tödliche Fledermausbeobachtungen an Windkraftanlagen haben, dringend auf, sich die Zeit zu nehmen und ihre Festplatten und Beobachtungsbücher zu durchforsten. Es gibt ein einfaches Formular, mit dem Sie Ihre Beobachtungen mitteilen können. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie Sie das machen sollen, können wir Ihnen helfen. Wenn Sie Leute kennen, die Daten haben, können Sie diesen Blogbeitrag mit ihnen teilen. Weitere Informationen über diese Datenbank erhalten Sie

– die Website des LfU Brandenburg besuchen

– eine E-Mail an die Vogelschutzwarte Brandenburg schreiben

– uns bei der Deutschen Fledermauswarte kontaktieren

Des Weiteren sind wir auf der Suche nach Fotos von Schlagopfern für den Nyctalus. Ausgewählte Fotos sollen in der nächsten Ausgabe veröffentlicht werden. Bitte senden Sie die Fotos (inkl. Bildbeschreibung und Autor) an die Redaktion.

getötete Rauhautfledermaus in einem Windpark (Foto: M. Fritze)

Fledermaus-Schlagopfer an Windenergieanlagen melden